Die Gezeiten - Ebbe und Flut an der Nordsee

Die Nordseeinsel Wangerooge ist ein beliebtes ostfriesisches Ausflugsziel für Urlauber 

Im Ostfrieslandurlaub kommt und geht das Wasser

 

Alle großen Weltmeere unterliegen den Gezeiten, ein Naturphänomen, welches durch Gravitation und die Anziehungskraft zwischen Erde, Sonne und Mond entsteht. Auch die Nordsee, welche an den atlantischen Ozean angebunden ist, unterliegt dem Wechsel der Gezeiten. Die Gezeiten bedeuten einen Wechsel des Wasserstandes in einem Zeitraum von 12 Stunden und 25 Minuten. Bei Ebbe läuft das Wasser ab und weite Flächen der Nordsee werden frei von Wasser und begehbar. Bei Flut läuft das Wasser wieder auf und wenn der höchste Wasserstand erreicht ist, beginnt das Schauspiel wieder von vorn. Der Höheunterschied von Ebbe und Flut beträgt an der deutschen Nordseeküste ca. 2 bis 4 Meter. Dieser Wechsel des Wasserstandes beeinflusst nicht nur die Küstenregion sondern natürlich auch die Schifffahrt. Aus diesem Grunde ist es wichtig, den genauen Zeitpunkt des höchsten Wasserstandes, des Hochwassers zu wissen, wie auch den genauen Zeitpunkt des niedrigsten Wasserstandes, des Niedrigwassers.

 

Segelschiffe beim Wattensail in Museumshafen in Carolinensiel an der Nordseeküste. Das Wattenmeer hinterm Deich bei Ostbense an der Nordsee.

 

Mal abgesehen davon, dass es immer wieder ein wunderschönes Naturschauspiel ist das ablaufende und wieder auflaufende Wasser zu beobachten, bietet dieser Umstand des sich ständig ändernden Wasserstandes auch einer einzigartigen Flora und Fauna Raum. Weite Teile der Nordseeküste sind darum auch Naturschutzgebiete und Naturparks. Wattwanderungen, bei denen man teilweise sogar zu Fuß eine der der Küste vor gelagerten Inseln erreichen kann, sind natürlich eine sehr beliebte und oft genutzte Freizeitbeschäftigung. Allerdings sollte man sich vorher genauestens über die Zeiten des wieder auflaufenden Wassers informieren um nicht eine böse Überraschung zu erleben. Schon so mancher Wattwanderer hat die Gefahr unterschätzt und sich auf einer Sandbank umringt von Wasser wieder gefunden und hat zumindest nasse Füße bekommen. Da man die Informationen über die Gezeiten aber überall erfragen kann und viele Hinweistafeln etc. darauf hinweisen, kann man absolut sicher und trockenen Fußes rechtzeitig wieder das Festland erreichen. Bei Vollmond und Neumond kommt es immer zu einem höheren Wasserstand, bei Halbmond immer zu einem niedrigeren Wasserstand als der durchschnittliche Wasserstand. Bei ungünstigen Wetterverhältnissen kann es im Einzelfall auch zu extrem hohen Wasserständen kommen. Wenn zum Beispiel während des auflaufenden Wassers ein Sturm oder Orkan wütet und dieser aus der gleichen Richtung kommt wie das auflaufende Wasser, so wird natürlich eine Menge mehr Wasser an die Küsten gedrückt und es kann zu einer Sturmflut kommen. Um das Landesinnere vor solchen Sturmfluten zu schützen sind überall Deiche gebaut worden und an vielen Stellen gibt es Markierungen an denen Rekordwasserhöhen angezeigt werden. Eine Sturmflut ist ein gewaltiges Naturschauspiel, welches man von einem sicheren Standort, z.B. auf einem Deich beobachten kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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